KaninchenInfo EU


Was bedeutet es, wenn man sein Kaninchen artgerecht halten will?

Um diese Frage zu klären, muss man zunächst einmal wissen, wie Kaninchen in freier Wildbahn leben.

- Sie leben in der Sippe und haben daher ein hochkomplexes Sozialverhalten.

- Es gehören Rangordnungskämpfe dazu.

- Sie besitzen großflächige Reviere, in denen sie zur Futtersuche hoppeln.

- Futtersuche ist ein wesentlicher Faktor, Kaninchen fressen täglich viele kleine Rationen.

- Ihr gesamter Verdauungsapparat ist auf die Verwertung von Rohfaser in Form von Gräsern, Kräutern und Zweigen optimiert.

- Sie sind dämmerungsaktive Tiere, d. h. in den frühen Morgenstunden und Abends aktiv.

- Als Beutetier haben sie einen sehr stark ausgeprägten Fluchtinstinkt.

- Ihr Skelett beträgt nur 8% der Körpermasse, sie sind daher sehr empfindlich.

- Sie graben sich Höhlensysteme, ein wichtiger Bestandteil fürs Überleben.


Die Heimtierhaltung von Kaninchen ist eine Aufgabe, die mit sehr viel Verantwortung des Halters einhergeht, denn Kaninchen werden bis zu 10 Jahren alt. Die Kaninchen sind uns ausgeliefert, haben nicht die Möglichkeit, ihre Lebenssituation aus eigener Kraft zu ändern (wie die meisten anderen Tiere auch). Lebt ein Kaninchen eingesperrt und allein in einem Käfig, muss es dies erdulden. Es ist unsere Pflicht, sich bei der Haltung von Kaninchen an der ursprünglichen Lebensweise zu orientieren und ein Stück naturnahen Lebensraum für sie nachzubilden.

Artgerecht ist es nicht, Kaninchen in Käfigen zu halten, ihnen ein Stündchen Freilauf zu gewähren, ein Knabberholz zum Nagen in die Schale zu legen und weil man im Internet oft liest, dass man Kaninchen nicht alleine halten darf, setzt man noch eins hinzu. Die Ansätze an sich sind gut – aber mit artgerechter Haltung hat das noch lange nichts zu tun.

Missverständnis aus dem Weg geräumt

Es gibt einen Unterschied zwischen Wildkaninchen (von dem das Hauskaninchen abstammt) und dem Feldhasen. Sie sehen sich einander ähnlich, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer Chromosomenzahl, in ihrem Sozialverhalten (Hasen sind Einzelgänger, Wildkaninchen nicht!) und ihrer Statur. Unser Heimkaninchen stammt von dem Wildkaninchen ab – nicht von den Hasen. Das Kaninchen ist deshalb ein Sippentier und kein Einzelgänger.


Die ACHT Grundbedürfnisse von Kaninchen

Bei diesem Begriff denkt man zuerst an eine geschützte Behausung, an Nahrung und Schlaf. Das ist auch richtig, aber genauso wie ein Mensch braucht auch ein Tier ein erfülltes und damit lebenswertes Leben und das bedeutet, dass es um mehr gehen muss als um reines Überleben!

Wer bemüht ist, seinem Kaninchen ein artgerechte Leben zu gestalten, sollte daher die 8 Grundbedürfnisse kennen und beachten.

 

Die 8 Grundbedürfnisse der Kaninchen

  • Sozialkontakt mit Artgenossen

Nie Einzelhaltung!

  • Bewegung

großer Lebensraum

  • Nagen

natürliche Nagematerialien bereitstellen

  • Graben

Naturmaterial

  • Sich verstecken

Unterschlupfe bieten

  • Überblick

erhöhte Ebenen

  • Abwechslung

Veränderungen im Gehege

  • Ruhepausen

Rücksichtnahme

 


Sozialkontakt – Kaninchen sind Gemeinschaftstiere

Kaninchen sind gesellige Tiere, die in großen Gruppen leben. Es ist für sie sehr wichtig, wer in der Hierarchie ganz oben steht und wer unten. Jedes Kaninchen hat in seiner Gruppe seinen Platz. Das heißt nicht, dass in der Kaninchengruppe jeder jeden gleich liebt. Bestimmte Tiere sind sehr aufeinander fixiert, andere weniger. Gleichgültig sind sie sich aber nie.

Kaninchen sind daher mindestens zu zweit zu halten! Ein einzeln gehaltenes Tier leidet unter der Isolation! Wichtig ist in dem Zusammenhang, das nur ein anderes Kaninchen das Bedürfnis nach Gesellschaft stillen kann. Nicht ein Mensch und auch nicht, wie so oft irrtümlich praktiziert, ein Meerschweinchen. Es handelt sich um unterschiedliche Tiere, die einander nicht verstehen. Sie haben völlig unterschiedliche Ausdrucksformen. Nur weil sie meist relativ friedlich miteinander auskommen, bedeutet das noch lange nicht, dass ein Meerschweinchen ein artgerechter Ersatz für ein anderes Kaninchen ist.


 

Bewegung macht Freude und hält gesund

Es ist lustig anzusehen, wenn Kaninchen ihre Haken schlagen und Luftsprünge machen. Der Bewegungsdrang von Kaninchen ist enorm. Wer seine Kaninchen (selbst zeitweilig) im Käfig hält, schädigt deren Gesundheit. Die Muskulatur verkümmert, wenn man nicht für genügend Bewegung sorgt. Mit einigen Stunden Auslauf am Tag ist es nicht getan. Bewegung muss rund um die Uhr möglich sein. Bei zwei Kaninchen sollten mindestens 6 Quadratmeter als dauerhaftes Gehege zur Verfügung stehen. Hier gilt: Je mehr, desto besser.


 

Nagen

Obwohl Kaninchen keine Nagetiere sind, ist der Nagetrieb dennoch stark ausgeprägt. Um die ständig nachwachsenden Zähne abzureiben, muss man ihnen genügend Nagematerialien aus Wald und Garten anbieten. Hartes Brot ist dazu jedoch nicht geeignet (macht dick und ist ein Nahrungsmittel, das für den Menschen produziert wird). Auch die im Handel angebotenen "Knabberstangen" gehören nicht auf den Kaninchenspeiseplan. Sie schädigen nachhaltig das Verdauungssystem und dienen nicht dem Zahnabrieb, da die Körner nur mit den Backenzähnen zerstoßen, aber nicht zermahlen werden.

Idealerweise gibt man seinen Tieren frische Zweige, so zum Beispiel von Haselnuss oder Weide.


 

Graben

Das Graben ist ein Verhalten, was keineswegs als reiner Zeitvertreib betitelt werden kann. Es ist vielmehr ein Urinstinkt und ist in der Wildbahn lebensnotwendig, um sich vor Witterung und Feinden zu schützen. Die Weibchen bringen in Höhlen ihre Jungen zur Welt. Bei Kaninchen und ist dieser Instinkt sehr ausgeprägt und deshalb ernst zu nehmen.


 

Verstecken

 

Kaninchen in freier Wildbahn bauen sich Röhren und Tunnelsysteme, um ihr Überleben sicher zu stellen. Ist ein Feind in Sicht, verschwinden sie blitzartig. Bei Eindringen des Feindes haben sie immer mehrere Fluchtmöglichkeiten. Auch domestizierten Kaninchen haben daher stark das Bedürfnis nach Schutz in einem Unterschlupf. Fehlt dieser, bedeutet das Stress und die Kaninchen fühlen sich nicht wohl.


 

Alles im Überblick?

Kaninchen ziehen sich gerne mal zurück, haben aber auch den Drang, alles im Überblick zu haben. Vor allem dann, wenn ein Gehege oder Lebensraum für sie sicher ist und sie sich wohl fühlen.


 

Abwechslung statt Eintönigkeit

Für Heimkaninchen fällt die Aufgabe des Überlebenskampfes weg. Das Futter wird bereitgestellt, im gut gesicherten Gehege oder Zimmer lauern keine Gefahren und die Ecken und Kanten riechen so wie immer. Das Kaninchenleben kann hier schnell langweilig werden. Mit Fantasie kann und muss man dem entgegen wirken. Langeweile macht krank und verhaltensauffällig.


 

Ruhephasen

 

Bei all den beschriebenen aktiven Bedürfnissen, darf diese hier nicht fehlen, das Ausruhen. Ruheplätze sind meist Schutzplätze und müssen als solche respektiert werden. Das muss vor allem im Haushalt lebenden Kindern vermittelt werden. Kaninchen sind dämmerungsaktiv, ruhen am Tage daher sehr häufig.


 

Missachtung der Grundbedürfnisse

Wer ein Kaninchen in engen Käfigen hält, es mal für ein Stündchen im Zimmer hoppeln lässt und dann wieder wegsperrt, missachtet die Grundbedürfnisse von Kaninchen in grobem Ausmaß. Leider kommt dieses Fehldenken und Fehlverhalten viel zu oft vor, die Gründe sind höchst unterschiedlich (von Unwissenheit über Respektlosigkeit). Die Folgen sind Verhaltensstörungen, Krankheiten, früher Tod der Tiere und oftmals lebenslanges leiden.

 


Ernährung

Die Wildform unserer Hauskaninchen ernährt sich in erster Linie von Gräsern, Kräutern, Rinden, Zweigen und - wenn sie diese erreichen - auch Blättern von Gemüsepflanzen. Kaninchen sind in der Lage, nahezu alle Nährstoffe die sie brauchen, aus dem Frischfutter zu bekommen. Vitamine synthetisieren sie in ihrem Blinddarm und nehmen diese mit dem Kot wieder auf. Sie können Vitamin C speichern. Kaninchen haben einen dünnwandigen Magen und einen langen Darm, der kaum Peristaltik aufweist, d. h. es findet nur eine geringfügige Darmbewegung statt.

Die Verdauung von Kaninchen funktioniert nur, wenn das Tier ständig frisst, dabei viel Rohfaser aufnimmt und die Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt werden, nach dem Prinzip: Oben rein, unten raus. Die Nahrung wird nur dann an den Dünndarm weitergeleitet, wenn durch die Speiseröhre von oben etwas nachgeschoben wird. Das bedeutet: Ein Kaninchenmagen ist immer voll.

Ein Kaninchen nimmt viele kleine Mahlzeiten am Tag zu sich, weswegen sie auch „Mümmelmänner“ oder „Dauerfresser“ genannt werden. Der Nahrungsbrei geht in den Dünndarm, wo die Nährstoffe absorbiert werden und ins Blut gelangen.

Da sie selektiv fressen, muss hier immer eine ausreichende Menge zur Verfügung stehen, da nicht immer alle Sorten und Futtermittel gefressen erden.

Schwer verdauliche Nahrungsmittel, wie z. B. Getreide oder Trockenobst enthalten Stärke, die sich in Zucker (Glucose) umwandelt und schädliche Fresspausen verursacht. Überlädt sich ein Kaninchen nach einer Hungerphase, kann die dünne Magenwand reißen. Kaninchen müssen daher immer frisches Wiesengras, frische Kräuter, frisches Gemüse und Heu zur Verfügung stehen.

Nicht zur tiergerechten Ernährung gehören die Artikel, die Sie im so genannten "Fachhandel" oder diversen Internetshops angeboten bekommen. Die handelsüblichen Trockenfuttermischungen, insbesondere aber Knabberstangen, Ringe und ähnliche Knabbereien enthalten häufig Zucker / Honig, Getreide oder Mais. Deren Stärke und zuckerhaltige Inhaltsstoffe sorgen für eine Absenkung des ph-Wertes in der Darmflora und somit zu einer nachhaltigen Schädigung des Darmes. Auch Trockengemüse - häufig vermarktet und feilgeboten über so genannte "Tierschutzforen" - entspricht keinesfalls den Bedürfnissen der Tiere. Jegliche Gabe von Trockenfutter bedeutet vielmehr eine völlige Negierung der arttypischen Nahrungsaufnahme der Kaninchen! Sehr viele Kaninchenkrankheiten (Zahnfehlstellung, Aufgasung, Nieren- und Blasensteine, Kokzidiose, Durchfall, Hefepilze, E. coli etc.) sind durch die Gabe von handelsüblichem Kraftfutter. Trockenobst oder Trockengemüse verursacht!

Frisches Wiesengras / Heu:
Das gesündeste und wichtigste Nahrungsmittel für Kaninchen ist idealerweise frisches Wiesengras. Heu ist hierbei keine Alternative zu frischem Gras und frischen Kräutern, sondern ist lediglich eine Alternative bei Mangel. Dieses muss den Kaninchen 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen. Durch den hohen Rohfaseranteil wird der Darm in Schwung gehalten, es fördert den Zahnabrieb der Backenzähne wenn es zermahlen wird und es enthält, viele Mineralien und Vitamine. Hier ist es besonders wichtig auf Qualität zu achten. Gräser und Kräuter, welche direkt am Wegesrand wachsen, sollten nicht gesammelt werden, Gras aus dem Rasenmäher ist ebenfalls nicht geeignet.

Heu sollte möglichst lange Halme enthalten und keinesfalls muffig riechen oder gar schimmelig sein. Gutes Heu gibt es beim Pferdebauern und auf Reiterhöfen oder Vorsicht ist bei den handelsüblichen „Plastetüten“ aus dem Zoohandel / Supermarkt geboten. Sie enthalten häufig minderwertiges staubiges Heu mit kurzen Halmen und sind mit künstlichen Duft- und Aromastoffen behandelt.

Grünfutter:
Kaninchen lieben frisches Obst und Gemüse genauso wie Gras und Löwenzahn. Da Kaninchen selektiv fressen, sollten immer 6 – 8 verschiedene Frischfuttersorten gegeben werden, idealerweise das Gemüse der Saison, also im Winter Wintergemüse, im Sommer Sommergemüse. Beim Verfüttern neuer Sorten ist allerdings eine langsame Eingewöhnung erforderlich. Grundsätzlich sollte man bei der Verfütterung von Grünfutter darauf achten, das es etwa Zimmertemperatur hat und keinesfalls welk ist. Gras und Löwenzahn sollte man nicht direkt neben der Straße pflücken, da zu viele Schadstoffe durch die Abgase abgelagert sind. Meiden Sie auch „Hundewiesen“, und nehmen Sie nur solche Pflanzen, bei denen sie sich wirklich sicher sind, um welche Art es sich handelt. Bei Kräutern aus dem Supermarkt sollten Sie möglichst Kräutertöpfe wählen. Neue Sorten oder Futter, das sie saisonal bedingt über mehrere Monate nicht bekommen haben (z. B. Grünkohl / frischer Löwenzahn) müssen aber immer erst in kleinen Mengen gegeben werden, damit die Verdauung der Tiere sich darauf einstellen kann.

Zweige:
Neben Gemüse und Obst werden auch Zweige gern geknabbert. Verfüttern kann man ganz verschiedene (ungespritzte) Zweige, so z. B. Apfelbaum, Birnenbaum, Haselnussstrauch, Heidelbeerbusch, oder Johannisbeerbusch. Das Fressen der Zweige bietet den Kaninchen eine willkommene Abwechslung und unterstützt den notwendigen Zahnabrieb. Deshalb sollten sie idealerweise immer angeboten werden.

Futtermischungen:
Die im Handel angebotenen Futtermischungen benötigen Kaninchen nicht. Sie entstammen mit Masse dem „Bedarf“ der industrialisierten Massentierhaltung. Seit einigen Jahren werden sie mit bunten Verpackungen und allerlei Marketingtricks, - zu völlig überteuerten Preisen - dem gutgläubigen Heimtierhalter angeboten, um ihm zu suggerieren, seinen Tieren etwas Gutes zu tun. Getreideprodukte schädigen jedoch nachhaltig die Verdauung der Kaninchen und können in der Konsequenz zu einem frühen Tod der Tiere führen. Die Tatsache, dass der zoologische Fachhandel und Internetshops seit Jahrzehnten Pellets, Cobs und Körnerfutter für Kaninchen mit großem Erfolg verkauft, liegt am billigen Rohstoff und seiner einfachen Verarbeitung. Die Folgeerscheinungen dieser Fütterung treten leider nicht unmittelbar auf und die Folgen zeigen sich erst im Laufe der Zeit. Trockenfutter enthält weitestgehend Abfallprodukte. So werden darin Brotreste, Lebensmittelfarbe und Gemüseabfälle verarbeitet. Auch wenn die Kaninchen diese Mischungen offensichtlich gern fressen (Beigabe künstlicher Duft- und Aromastoffe), so heißt dies noch nicht, dass sie sie auch brauchen oder es gar gesund für sie wäre! Die meisten Menschen mögen Schokolade und Fastfood, deshalb ist es noch lange nicht gesund. Wer sein Kaninchen artgerecht ernähren möchte, sollte auf jegliche Form von Fertigfutter verzichten.

Trockengemüse und Pellets:
Sie werden gern als gesunde Alternative zu getreidehaltigem Futter empfohlen, sollten jedoch ebenfalls nicht verfüttert werden. Durch die Temperatur beim Pressen der Pellets werden die hitzeempfindlichen Vitamine zerstört, um diesen Verlust aufzuwiegen, werden den Pellets anschließend wieder künstlich Vitamine zugesetzt. Auch werden Früchte, damit sie nicht dunkel und unansehnlich werden, mit einer Schwefelverbindung behandelt, die in hohen Dosen ebenfalls gesundheitsschädigend ist. Obst und Gemüse sollte daher immer frisch verfüttert werden.

Die Aufnahme von Trockengemüse, Trockenobst (Bananenchips, getrocknete Karotten, Apfelchips, Erbsenflocken) schädigt nachhaltig Zähne und Verdauung der Tiere. Häufig werden diese Produkte über Internetforen und Internetshops feilgeboten, da hier auf die Unkenntnis der Halter über Biologie und Physiologie der Tiere spekuliert wird und dem gutgläubigen Halter suggeriert wird, seinen Tieren damit "etwas gutes" zu tun.

Futterergänzungen:
Kaninchen brauchen neben Heu und Grünfutter keine weiteren Futterergänzungen.
Die im Handel angebotenen Snacks wie beispielsweise Knabberstangen, Joghurtdrops etc. enthalten Stoffe, die langfristig der Verdauung der Kaninchen schaden und sollten deshalb nicht gefüttert werden. "Zucker", "Mehl", "Maiskleie", "Hartbiscuit", "Zuckerrohrmelasse", "Bäckerei Nebenerzeugnisse", "ausgesuchte Getreidearten", "wertvolle aufgepeppte Getreidesorten", "Saaten", "gehackte Nüsse", "Honig", "pflanzliche Nebenerzeugnisse", "tierisches Eiweiß", "tierische Nebenerzeugnisse", "frische Eier", "Milch- und Molkereierzeugnisse", "Joghurtpulver", aber auch „Marzipan“ oder gar „Schokolade“ gehören nicht auf den Speiseplan von Kaninchen. Geben Sie als „Leckerlie“ daher lieber frisches Grünfutter. Ihre Kaninchen danken es Ihnen mit Gesundheit und einem langen Leben.

Brot und Knabberstangen:
Hartes Brot oder Knabberstangen werden häufig zur Abnutzung der Zähne empfohlen. Obwohl die Konsistenz oberflächlich betrachtet diese Vermutung zulässt, sind ausschließlich frische Gräser, Kräuter, Zweige und Heu  das geeignete Futter, um für den nötigen Abrieb der nachwachsenden Zähne zu sorgen. Brot wird in Verbindung mit Speichel sofort matschig und muss deshalb nicht gemahlen werden. Brot und Knabberstangen sind ungesund und sollten daher nicht gegeben werden.

Futtermenge:
Jedes Tier hat seinen individuellen Bedarf an Futtermittel und –menge. Es müssen immer ausreichend frisches Wiesengras, frische Kräuter, Zweige, frisches Gemüse und frisches Wasser zur Verfügung stehen. Wie viel und welches Grünfutter die Kaninchen bekommen sollten, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören sein Alter, sein Gewicht und eventuelle Erkrankungen. Genau wie bei den Menschen gibt es auch unter den Kaninchen gute und schlechte Futterverwerter und nicht jedes Kaninchen mag jede Sorte Grünfutter. Die individuelle Futtermenge muss man deshalb selbst ausprobieren, neue Sorten sollten jedoch immer nur in kleinen Mengen verfüttert werden, damit sich die empfindliche Verdauung der Kaninchen darauf einstellen kann.

Frisches Wasser:
Kaninchen müssen jederzeit freien Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Dieses sollte in Näpfen bereitgestellt werden. Die handelsüblichen Nippeltränken eigenen sich nicht, da sie schnell veralgen und die Kaninchen nur tröpfchenweise daraus ihr benötigtes Wasser aufnehmen können.

 


 

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